Nach einem fulminanten Advents-Streikfinale zum Jahresende 2023 werden auch im Norden die Streikaktivitäten wieder hochgefahren. Bereits am 3. Februar legten die Kolleginnen und Kollegen bei IKEA in Kiel die Arbeit nieder. Am 17. Februar gingen dann die Beschäftigten mehrerer Betriebe des Einzelhandels in Rostock in den Ausstand. Zu dem Streik in Rostock war im Gegensatz zu früheren Streikmaßnahmen sehr kurzfristig aufgerufen worden, damit die streikenden Kolleginnen und Kollegen nicht durch Beschäftigte aus anderen Betrieben ersetzt werden können. „Der kurzfristige Aufruf zum Streik hat sehr gut funktioniert. Die Beteiligung war klasse“, bewertet ver.di-Verhandlungsführer Bert Stach den Ausstand.
Ziel der Streiks ist es, endlich wieder Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen zu bringen. Seit den letzten Verhandlungsterminen im November 2023 gab es keine Bewegung. Die Arbeitgeber haben sich sowohl im Groß- und Außenhandel als auch im Einzelhandel trotz mehrfacher Versuche auch im Norden weiteren Verhandlungen entzogen. An die Stelle von Verhandlungen soll wohl ein Tarifdiktat gesetzt werden.
Die ver.di-Tarifkommissionen im Handel im Norden haben gegenüber den Arbeitgebern ihre Kompromiss- und Verhandlungsbereitschaft immer wieder klar signalisiert. „Nicht nur Ende letzten Jahres, auch dieses Jahr habe ich die Arbeitgeberverbände angeschrieben und aufgefordert endlich an den Verhandlungstisch zurückzukommen. Stattdessen erhöhen immer mehr Arbeitgeber die Entgelte ohne Tarifabschluss. Die Arbeitgeberverbände scheinen sich selbst abschaffen zu wollen, wenn sie nicht endlich konstruktiv zu einer Lösung des Tarifkonflikts beitragen“, schildert Bert Stach seinen Eindruck von der Position der Arbeitgeberverbände.
Streiks sollen sowohl eingebettet in eine bundesweite Strategie als auch nach regionalen Maßgaben fortgesetzt und auch weitere Optionen für eine Lösung des Tarifkonflikts ausgelotet werden.
ver.di ist kompromiss- und verhandlungsbereit!