Tarifrunden Handel NORD 2023

Angebot bedeutet einen bitteren Reallohnverlust

Zweitägige Warnstreiks im Handel im Norden am 25. und 26. August 2023 mit zentraler Kundgebung in Rostock
24.08.2023

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) ruft die Beschäftigen im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel in Mecklenburg-Vorpommern, sowie auch in einzelnen Betrieben in Schleswig-Holstein zu einem zweitägigen Warnstreik am 25. und 26. August auf.

Die zentrale Streikkundgebung findet am 25. August in Rostock statt und startet um 10.00 Uhr mit einem Demonstrationszug am Stadthafen (in der Nähe der beiden Kräne). Gegen 10.45 Uhr beginnt dann die zentrale Kundgebung auf dem Neuen Markt. Erwartet werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern aber auch aus Schleswig-Holstein.

„Die Angebote der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen im Handel würde den Beschäftigten einen bitteren Reallohnverlust bringen. Gestern waren wir noch systemrelevant und heute sollen wir mit einem fiesen Minus abgespeist werden. Das ist nicht hinnehmbar! Die Arbeit der Beschäftigten muss wertgeschätzt werden. Wir brauchen deutlich verbesserte Angebote! Dafür wollen wir am 25. und 26. August streiken“, erklärt Bert Stach, Landesbezirksfachbereichsleiter Handel und Verhandlungsführer für die Gewerkschaft ver.di.

ver.di Nord fordert für die Beschäftigten im Einzelhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde; für die unteren Beschäftigtengruppen eine Erhöhung des Stundenlohns auf 13,50 Euro. Für die Auszubildenden fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro.

Für die Beschäftigten im Großhandel fordert ver.di Nord eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent; die Entgelterhöhung soll für alle Beschäftigten mindestens 400 Euro betragen. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Über 175.000 Beschäftigte sind in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Einzelhandel beschäftigt. Das häufigste Entgelt liegt bei 2747 Euro für Mecklenburg-Vorpommern und 2830 Euro für Schleswig-Holstein. Die letzte Lohn- und Gehaltserhöhung im Mai 2022 betrug 1,7%.
Im Groß- und Außenhandel sind in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein über 70.000 Menschen beschäftigt. Das häufigste Entgelt liegt bei 2251 Euro für Mecklenburg-Vorpommern und 2303 Euro für Schleswig-Holstein. Die letzte Lohn- und Gehaltserhöhung im April 2022 betrug 1,7%.