Tarifrunden Handel NORD 2023

Beschäftigte des Lidl Lagers in Wasbek und des Bela Lagers in Neumünster senden deutliches Signal

Am Mittwoch, den 27. September 2023 folgten über 60 Beschäftigte des Lidl Lagers in Wasbek dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zum ganztätigen Streik.
29.09.2023
Streik Lidl Lager und Bela Lager am 27. und 28.09.2023

Am Mittwoch, den 27. September 2023 folgten über 60 Beschäftigte des Lidl Lagers in Wasbek dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zum ganztätigen Streik. Ab 5 Uhr und den gesamten Vormittag verliehen die Kolleginnen und Kollegen direkt vor dem Lager in Wasbek den Tarifforderungen nach einer deutlichen Lohn- und Gehaltserhöhung Ausdruck. Das Lidl Lager wurde das erste Mal seit Jahren überhaupt wieder bestreikt. Für die Beschäftigten des Lidl Lagers gilt der Tarifvertrag des Einzelhandels. ver.di fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde.

Und auch in Neumünster wurde wieder gestreikt. Am Donnerstag, den 28. September 2023 beteiligten sich bei der Bela ebenfalls über 60 Kolleginnen und Kollegen am Streik und legten um 8:00 Uhr ihre Arbeit nieder. Deutlich spürbar war der Unmut über den Arbeitgeberverband für den Groß- und Außenhandel AGA, der den nächsten Verhandlungstermin am 4. Oktober einseitig abgesagt hat. „Wenn wir eine Lösung im Tarifkonflikt erreichen wollen, müssen wir am Verhandlungstisch zusammenkommen. Offensichtlich wollen die Arbeitgeber keine Lösung, sondern die Tarifrunde auf dem Rücken der Beschäftigten noch weiter in die Länge ziehen“, so Elisa Brummel, Streikleiterin in Neumünster. Die Beschäftigten des Bela Lagers werden ihren Streik noch bis einschließlich Montag, den 2. Oktober fortführen. Für die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel fordert ver.di 13% mehr Lohn und Gehalt.

 
Streik Lidl Lager und Bela Lager am 27. und 28.09.2023

Dass so viele Kolleginnen und Kollegen an den beiden Lagerstandorten dem Streikaufruf gefolgt sind, ist ein deutliches Signal an die Unternehmen und die beiden Arbeitgeberverbände HDE und AGA. In den aktuellen Verhandlungen fordert ver.di gemeinsam mit den Beschäftigten, dass die Arbeitgeber endlich ein Angebot vorzulegen, das den Beschäftigten eine angemessene Entgeltsteigerung zusichert und der angespannten finanziellen Lage vieler angesichts der Preissteigerungen gerecht wird.

Die nächsten Verhandlungen im Einzelhandel sind für Anfang November terminiert, der neue Termin für den Großhandel steht aktuell noch aus. Werden auch bei diesen Verhandlungen keine Einigungen erzielt, werden weitere Streiks folgen.