Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zeigt sich mit der Beteiligung am Streikaufruf im Rahmen der laufenden Tarifauseinandersetzung im Handel am Freitag den 14. Juli 2023 zufrieden.

„An unserer Streikkundgebung haben sich bereits um 8:30 mehr als 70 Beschäftigte aus Märkten von Penny, Kaufland und Rewe beteiligt. Die Märkte sind mit einer dünnen Besetzung im Betrieb.“, so Bert Stach, ver.di-Verhandlungsführer im Handel. „Skandalös ist das Verhalten der Arbeitgeberseite. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Auszubildende wohl als Streikbrecher eingesetzt werden!“

Die Märkte haben nach unseren Informationen Auszubildende zum Einsatz aufgefordert. Sie wurden zum Teil aus dem theoretischen Unterricht in der Schule auf Antrag bei der Schulleitung in die Praxis geholt.

„Wir müssen uns dabei nicht mehr über Qualität von Ausbildung unterhalten. Der schulische Teil der Ausbildung ist den Arbeitgebern mittlerweile egal, zumindest signalisiert das deren Verhalten.“, so Tobias Packhäuser, zuständig für Ausbildung und Jugend im ver.di-Bezirk Schwerin. „Fraglich ist neben dem Einsatz als Streikbrecher auch, welches Ausbildungsziel hier vermittelt wird.“

„Auf jeden Fall“, so fasst Bert Stach den Streiktag zusammen, „war das ein starkes Signal in der Tarifrunde im Handel 2023 und nächste Woche streiken wir weiter!“

Bereits gestern, am 13. Juli fand in Gleschendorf bei Lübeck eine aktive Mittagspausenaktion beim Großhandel bei Bela statt. Ungefähr 100 Beschäftigte kamen mittags vor den Betrieb und satzten auch damit ein starkes Zeichen in der Tarifrunde im Großhandel.