Tarifrunden Handel NORD 2023

Noch mehr Druck auf Arbeitgeber

Tarifrunde Großhandel in Schleswig-Holstein
24.08.2023
Ta­rifrun­de Groß­han­del in S-H: Noch mehr Druck auf Ar­beit­ge­ber

Mit Trillerpfeifen und Warnwesten sind am Donnerstag, den 24. August 2023 rund 100 Beschäftigte aus dem Großhandel durch die Innenstadt von Neumünster gezogen und haben so ihrem Ärger über die festgefahrenen Verhandlungen Luft gemacht.

Aufgerufen hatte ver.di die Beschäftigten des Netto Zentrallagers in Henstedt-Ulzburg, sowie der beiden Neumünsteraner Betriebe Bartels-Langness und Max Jenne. Die Zeichen bei den Tarifverhandlungen im Großhandel – wie auch im Einzelhandel – in Schleswig-Holstein stehen derzeit auf Konfrontation. Das aktuelle Angebot der Arbeitgeberseite für die Beschäftigten im Großhandel sieht nur Reallohnverluste für die Beschäftigten vor. „5,1% in 2023 und 2,9% in 2024 sind einfach zu wenig, wenn man sich die aktuelle Inflationsrate anschaut. Da muss von Arbeitgeberseite noch mehr kommen“, sagt Elisa Brummel, Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Handel in Neumünster. Die Streiks in Neumünster reihen sich ein in eine ganze Streikserie im Landesbezirk Nord, unter anderem in Norderstedt, Rostock, Flensburg und Kiel, sowie auch in die intensiven Streikmaßnahmen in den anderen Bundesländern.

Darüber, dass der vergangene Verhandlungstermin am 18. August in Rendsburg wieder keine Lösung im Tarifkonflikt gebracht hat, zeigte sich auch ver.di Verhandlungsführer Bert Stach enttäuscht: „Für die Beschäftigten bedeutet diese Hängepartie, dass sie weiter auf ihr Geld warten. Gerade in Anbetracht der hohen Preise für Lebensmittel, Strom, Energie brauchen die Kolleginnen und Kollegen jetzt eine ordentliche Entgelterhöhung.“ Der nächste Verhandlungstermin ist für den 4. Oktober angesetzt.

Für die Beschäftigten im Großhandel fordert ver.di eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 13%, mindestens aber 400 Euro mehr. Für die Auszubildenden fordert ver.di 250 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.

 
Ta­rifrun­de Groß­han­del in S-H: Noch mehr Druck auf Ar­beit­ge­ber
Tarifrunde Großhandel in S-H: Noch mehr Druck auf Arbeitgeber