Tarifrunden Handel NORD 2024

Starke REWE-Streikwoche im Norden!

Chaos beim Arbeitgeberverband?
11.03.2024
Starke REWE-Streikwoche im Norden!

Auch im Norden setzt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Streikaktionswochen fort, mit denen sie die Blockierer der aktuellen Handels-Tarifrunde in den Fokus nimmt.

In der zehnten Kalenderwoche wurde REWE in den Mittelpunkt der Aktionswoche gestellt. Im Norden begann die REWE-Aktionswoche am 6. März mit Streiks und Betriebsbesuchen in Schwerin. Am 8. Mai folgten Streiks in den REWE- und Penny-Lägern in Henstedt-Ulzburg und Norderstedt. Hier beteiligten sich fast 100 Kolleginnen und Kollegen an der Arbeitsniederlegung. "Die Abläufe im Penny-Lager waren eindeutig durcheinandergewirbelt", berichtet die zuständige Gewerkschaftssekretärin Elisa Brummel und zieht damit eine positive Bilanz des Streiktages.

 
Starke REWE-Streikwoche im Norden!

„Gerade REWE ist als zweitgrößter Lebensmitteleinzelhändler stark in den regionalen Tarifkommissionen der Arbeitgeber vertreten. Aber anstatt dort ihren Einfluss zu nutzen und die Tarifverhandlungen zu einem Abschluss zu bringen, gehören sie mit zu den Konzernen, die an Stelle von Verhandlungen ein Tarifdiktat gesetzt haben. Die Beschäftigten können sich aber keine weiteren Reallohnverluste leisten“, mahnt Silke Zimmer, für den Handel zuständiges ver.di Bundesvorstandsmitglied.

 
Starke REWE-Streikwoche im Norden!

Gleichzeitig stellen sich die Arbeitgeberverbände nach außen als fast unfassbar hartleibig dar – hinter den Kulissen ist allerdings wohl das Chaos ausgebrochen. Nach fünf Streikmonaten empfahl der Handelsverband Deutschland (hde) im letzten Jahr eine Anhebung der Entgelte um etwas mehr als 5 Prozent. Im November gab es dann ein Angebot über insgesamt etwa 10 Prozent, dass aber nur bis zum 31. Dezember aufrechterhalten werden könne, so der Handelsverband. Statt das Angebot zurückzuziehen oder zu modifizieren oder gar anzuheben (was angemessen gewesen wäre), empfahl der Verband dann nach 10 Streikmonaten im März eine weitere Steigerung der Entgelte um knapp 5 Prozent – insgesamt also ca. 10 Prozent.

Die inzwischen erstreikten „freiwilligen“ Entgeltanhebungen stehen einfach zu offensichtlich im Zusammenhang mit den Streikmaßnahmen – sind aber kein Tarifabschluss. Darum sind weitere Streikaktionen in Vorbereitung. Der Effekt ist zu erkennbar.

Zusätzlich gab es einige Initiativen, über Vorschalttarifverträge eine Lösung für die laufende Tarifrunde im Handel zu finden.