Ungefähr 300 Kolleginnen und Kollegen aus Neumünster und den umliegenden Bezirken folgten dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft und beteiligten sich an einem starken Streiktag. Die sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel beschäftigten Kolleginnen und Kollegen trafen sich um 9.30 Uhr in der Weserstraße vor dem Edeka-Lager.
Nach einer Begrüßung von Elisa Brummel sprach Susanne Schöttke, ver.di Landesleiterin, und zollte den Streikenden für ihr Durchhaltevermögen Respekt – die Tarifrunde läuft bereits seit Mai. Zusammen mit Mitgliedern der Tarifkommissionen im Handel im Norden schilderte ver.di-Verhandlungsführer Bert Stach die Lage bei den Verhandlungen. Dabei appellierte er direkt an den Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, der seinen Dienstsitz in dem Edeka-Lager hat, sich endlich zu bewegen. Die Verhandlungsabsage der Arbeitgeber im Groß- und Außenhandel kritisierte er scharf: „Wir sind verhandlungsbereit, aber wie sollen wir zu einem Ergebnis kommen, wenn die Arbeitgeber die Verhandlungen einseitig absagen?“ Corinna Groß, die neue Bundesfachgruppenleiterin für den Einzelhandel, war aus Berlin angereist um den Streik zu unterstützen. Sie berichtete von der bundesweiten Streikbewegung im Handel und machte deutlich, dass ver.di nach sehr lange durchhalten und weiterstreiken kann! Den zeitgleich in Hamburg streikenden Kolleginnen und Kollegen wurde ein lauter Gruß gesandt, der bestimmt bis an die Elbe zu hören war.
Der Demozug rund um das Edeka-Lager war laut: „Ohne uns kein Handel“ und „Heute ist kein Arbeitstag – heute ist ein Streiktag“ war deutlich zu hören.
Nach der Demo folgten noch Beiträge von Manuel Gellenthin, dem Bezirksgeschäftsführe aus Kiel und vom DGB-Regionsgeschäftsführer Frank Hornschu, der die solidarischen Grüße der DGB-Gewerkschaften überbrachte und feststellte: „Eure Forderungen sind nicht nur berechtigt, sondern auch angemessen!“ Auch Beschäftigte aus benachbarten Betrieben unterstützten den Streik solidarisch.
„Das war absolut das richtige Zeichen, auch bei Edeka Paroli zu bieten. Das war der sinnvollste Warnstreik, den wir bisher gemacht haben“, fasste einer der Teilnehmer seine Eindrücke zusammen.