Rund 140 Beschäftigte aus verschiedenen Betrieben des Einzel- und Großhandel sind am Donnerstag, den 06.07.2023 dem Warnstreikaufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt und zogen mit Warnwesten, ver.di-Fahnen und Trillerpfeifen lautstark durch die Neumünsteraner Innenstadt.
Die Beschäftigten wollen so endlich Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen bringen. „Das Zeichen, das die Arbeitgeber mit ihrer Blockade in den Verhandlungen setzen, ist für die Beschäftigten verheerend. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen jetzt eine kräftige Entgeltsteigerung. Mit den Kleckerbeträgen, die die Arbeitgeberseite anbietet, ist niemandem geholfen“, sagt Elisa Brummel, Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Handel in Neumünster.
Hintergrund des Warnstreiks ist die Blockade der Arbeitgeberseite in der aktuellen Tarifauseinandersetzung zwischen ver.di und den Arbeitgeberverbänden AGA für den Großhandel und HDE für den Einzelhandel. Am 4. Juli hatte es beim zweiten Verhandlungstermin in Rendsburg für die Beschäftigten des Einzelhandels in Schleswig-Holstein keine Annäherung in der Verhandlung gegeben. Für den Großhandel findet der dritte Verhandlungstermin am Montag, den 10. Juli in Bad Segeberg statt.
Für die Beschäftigten im Großhandel fordert ver.di eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 13%, mindestens aber 400 Euro mehr. Für die Auszubildenden fordert ver.di 250 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen. Für die Beschäftigten im Einzelhandel fordert ver.di eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 2,50 Euro pro Stunde. Dabei sollen die Löhne und Gehälter auf mindestens 13,50 Euro pro Stunde steigen. Für die Auszubildenden fordert ver.di 250 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll auch hier 12 Monate betragen.